16. Interwhisky Frankfurt: 21 - 23. November 2014

 

Auch in diesem Jahr besuchten wir die Interwhisky in Frankfurt. Sie fand wieder im Thurn-und-Taxis-Palais neben dem Hotel Jumeirah statt.

Wir kamen am Freitag Machmittag an, bezogen unsere Zimmer im Hotel "Neue Kräme" in der Innenstadt, ganz in der Nähe der Interwhisky und gingen dann in Richtung Messe.

 

Dort besuchten wir als erstes die...

Master Class The science of Nosing and Aroma Reconstruction"

Die drei  Whiskys. die wir blind verkosteten, um genau das zu lernen, waren:

Glengoyne 10 Jahre Orange, Malz
Der 10-jährige Glengoyne reift ausschließlich in Sherryfässeren. Man legt besonderen Wert darauf, dass bei Glengoyne besonders langsam destilliert wird.

Tasting Notes: Frische grüne Äpfel und Toffee mit nussigen Hinweisen. Ein Traum eines langsam destillierten Whiskys. An Luft getrocknete Gerste – kein Torf – und Eiche. So sollte es sein. Tasting Notes der Destillerie Glengoyne

Glenmorangie Original 10 Jahre Vanille, Floral, Citrus Nicht allein die Aufmachung des neuen 10-jährigen hat sich verändert, auch soll er mehr Anteile der Fässer enthalten, die bislang dem Artisian Cask vorbehalten waren.

Floral, Frucht, etwas Zitrone oder Mandarine. Vanille, Nüsse.

Laphroaig 10 Jahre Rauch, Medizin, Süße Der 10-jährige aus der Destillerie Laphroaig. Ein toller Whisky. Ein Torfmonster, das keine Gefangenen nimmt.

Tasting Notes:
Auge: volles, strahlendes Gold. Nase: sehr rauchig, Seetang, medizinisch, mit einer gewissen Süße. Gaumen: überraschende Süße mit Nuancen von Salz und Schichten erdigen Geschmacks. Abgang: langer Abgang. Tasting von Laphroaig

Es gab einen Vortrag von Kim Lahiri, Head of Training und International Business Development Manager in der Aroma Academy. Sie erklärte auf englisch die Zusammenhänge rund um das Riechen und auch, wie man seinen Geruchssinn trainieren kann, um bekannte Gerüche besser zuordnen und so z.B. auch Aromabestandteile in verschiednen Whiskys erkennen zu können.

Dabei dienten 5 Aromen auf Papierstreifen und die o.g. drei Whiskys einer ersten praktischen Übung. So sollten wir Orange, Malz, Sherry, Vanille und Pfirsich erkennen und versuchen, diese Aromen den drei Whiskys zuzuordnen. Keine leichte Aufgabe.

Vielleicht sollte man sich wirklich einmal ein solches Nosing-Kit zulegen, auch wenn dieses nicht ganz billig ist.

 

 

Anschließend ging es zum...

Whisky Talk and Dinner

 

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Am Samstag besuchten wir ab 12:00 Uhr wieder die Messe und dort folgende Master Classes:

Master Class Lost Whisky Legends. Reinterpreted.  - LOST DISTILLERY COMPANY"

 Referent Timo Lambrecht (Brand Manager) brachte uns mit viel Engagement die ersten Ausgaben der Lost Distillery Company näher. Hier wird versucht, Whiskys lange geschlossener Destillerien mit ihrem Charakter, angepasst an die heutige Zeit, wieder zum Leben zu erwecken. Folgende Whiskys standen als Blend-Whiskys zum testen bereit:

Auchnagie Deluxe Auchnagie Destillery (1812-1911):

Moderne Neuinterpretation der 1911 geschlossenen Highland Destillerie. Schöne florale Noten, feine Süße mit Heidekraut-rauch.Aromen.

Ohne Farbstoff und nicht kältefiltriert.

Alkohol: 46% vol.

 
Stratheden Deluxe STRATHEDEN Destillery (1829-1926)

Moderne Neuinterpretation der 1926 geschlossenen Lowland Destillerie. Ölig, süßer Körper. Komplex mit Rauch- Aromen vom Orkney Torf.

Ohne Farbstoff und nicht kältefiltriert.

Alkohol: 46% vol.

 

Jericho Deluxe

Unser Favorit unter den Lost D.'s!

Jericho Destillery (1822-1913)


Diese Destillerie lag in der Nähe von Insch, Aberdeenshire und produzierte ihren New Make in extrem kleinen Brennblasen mit einem Fassungsvermögen von gerade einmal 300 Litern. Das Ergebnis war ein sehr voller, satter, öliger Whisky der seit den 1860er Jahren ausschließlich in ehemaligen Sherry Fässern reifte. Dazu eine unwiderstehliche Note von Torf, die gekonnt und elegant die tiefe Sherrytönigkeit dieses Malts durchdringt.
 

Ohne Farbstoff und nicht kältefiltriert. Alkohol: 46% vol.

 

Gerston Deluxe GERSTON Destillery (1796-1882)

Moderne Neuinterpretation der 1882 geschlossenen Highland Destillerie. Schwerer, öliger Körper und viel Torfrauch. Ein massiver, komplexer Maltwhisky.

Ohne Farbstoff und nicht kältefiltriert.

Alkohol: 46% vol.

 

Gerston Vintage Für die Vintage Edition von Gerston wurden nur die ältesten Fässer ausgewählt. Kraftvoll, rauchig mit einer schönen sich entwickelnden Süße.

 

Danach besuchten wir die eigentliche Messe und führten wirklich interessante Gespräche und probierten natürlich den ein oder anderen Whisky (u.a. Old Pulteney 21, Arran Amarone Finish, Craiggelachie 17 und 21, Ardbeg Kildalton, Glenmorangie Companta, Glendronach 19 - Whisky-Botschafter special release 2014).

 

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Master Class “WE BELIEVE TERROIR MATTERS"

Sehr cool und wirklich unterhaltsam brachte und Ewald Stromer (Bar Manager Jahreszeiten Bar im Vier Jahreszeiten Kempinski Hotel München) die aktuellen Whyskys der Islay-Destillerie Bruichladdich näher. Leider war die Zeit für dieses phantastische Tasting einfach zu kurz. Die sieben angebotenen Whiskys hätten wir ca. zwei Stunden benötigt, um diese bemerkenswerten Tropfen in Ruhe genießen und testen zu können.

Mutig kam der Bruichladdich Black Art als teuerster dieses Tastings gleich an Stelle 3. Aber das Risiko schien kalkuliert, waren doch auch die folgenden Whiskys durchaus Leckerbissen. Überrascht hat uns dabei, wie gut trinkbar und wirklich lecker die von uns bis dato noch nicht getesteten Octomore-Whiskys trotz ihres immensen Phenol-Gehalts sind (Octomore 6.1 mit 167ppm, Octomore 6.3 gar mit 258ppm gegenüber z.B. Laphroaig 10J. mit gerade einmal 40-50ppm).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Master Class Mortlach - The Beast of Dufftown"

Thomas Plaue (Master of Whisky) von Diageo, im letzten Jahr noch Referent im Talisker-Tasting, führte diesmal durch die Whiskys der Mortlach-Destillerie.

Mortlach Managers Choice 11 J. Single Cask Selection,

nur 240 Flaschen, 57,1%

Mortlach Rare Old

43,3%, Refill hogsheads (Sherry und Bourbon)
Mortlach 18 Jahre 2,81-fache Destillation, 43,4%

Mortlach 25 Jahre

American Oak Hogshead

elegant, kraftvoll, fruchtig, komplex

 

Am Abend gingen wir noch gemeinsam zu Abend essen, und zwar wie im Jahr zuvor zum Spanier gleich gegenüber.

Im Buena Vista gleich gegenüber des Palais gab es tolle Rindersteaks und so ließen wir diesen Tag gemütlich ausklingen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann wieder in Richtung Heimat.